verfasst von Sabrina Sandig, 2023
Bereits mit vierzehn Jahren begann Lenny Gedichte zu schreiben. Es war für ihn wie ein Ventil, um die eigenen Gefühle aus dem Kopf rauszulassen und in etwas Schönes fließen zu lassen. Er erinnert sich daran, wie dunkel seine ersten Werke waren. „Es war reines Coping. Aufschreiben, damit es nicht mehr im Kopf ist“, beschreibt er.
Aus dem Coping-Mechanismus ist eine Leidenschaft geworden und nun soll es eine Profession werden. Überwältigt davon, dass er nun bereits seit über zehn Jahren schreibt und sich somit fast sein halbes Leben mit der Wortkunst umgibt, berichtet er von dem Entschluss, das Schreiben zu professionalisieren.
„‘Das Café am Rande der Welt‘ hat mich inspiriert“, sagt er. Streleckys Aussagen haben Lenny realisieren lassen, dass er seinem Traum vom Schreiben zu Leben eine echte Chance geben muss – sonst wird er niemals wissen, ob er es geschafft hätte. Diesen mutigen Schritt ist er nun gegangen und lässt sich dabei von der Inspiration leiten.
„Ich will Gedanken und Gefühle ausformulieren. Auf eine Form habe ich mich nicht festgelegt. Kann ich nicht.“ Laut Lenny ist es situationsabhängig, welche Schreibform er wählt. Er ist ein Bauchmensch. Es muss sich richtig anfühlen. Dabei kann die Inspiration alles sein.
Ein Gedanke kann einen ganzen Gedichtband oder Roman befruchten oder auch nur eine Instagram-Caption.
Häufig zieht er Inspiration aus Momenten in seinem Leben und lässt aus diesen kurzen, vermeintlich flüchtigen Augenblicken Geschichten für die Ewigkeit entstehen. Da die Inspiration jederzeit zuschlagen kann, lässt Lenny dieser auch den nötigen Raum, um sich zu entfalten. Den Schaffensprozess in das enge Korsett einer Routine zu quetschen, kann Lenny sich beim besten Willen nicht vorstellen. „Eine Routine macht es zu stressig, dann würde ich das Brennen dafür verlieren,“ sagt er und fügt hinzu, dass er sich die Zeit zum Schreiben nehmen muss, sobald die Inspiration zuschlägt. Und sei es drei Uhr nachts – Lenny kann nicht weiterschlafen, bis der Gedanke zu Papier gebracht ist.
Der kreative Fluss kann sich jederzeit in Bewegung setzen und Lenny ist da, um ihm dann Raum und Zeit zu geben.